Eigentlich ist die heutige Kolumne entstanden, weil Weihnachten vor der Türe steht und schenken angesagt ist. Vor ein paar Tagen ist ein Vater mit seiner knapp vier jährigen Tochter bei mir erschienen, weil diese an Kopf, Hals und Armen einen juckenden Ausschlag hatte. Ich kannte sie schon und auch die ganze Familie. So fragte ich nach Zeitpunkt des Auftretens, ungewohntem Essverhalten, neuen Cremes oder Waschmitteln, Witterungseinflüssen und natürlich auch, ob die Verdauung in Ordnung sei. Wie sich herausstellte, war die Verdauung mit beteiligt, und vom Typus des Mädchens her betrachtet musste ich annehmen, dass sie mit den Nasennebenhöhlen Probleme hatte. Auch das konnte ich noch als zusätzlichen Auslöser bzw. Mitverursacher für die Hautprobleme eruieren. So war klar, dass ich über den Darm arbeiten wollte. Also empfahl ich Fortakehl von Sanum als Tropfen, oder falls die junge Dame es essen würde, Roquefortkäse regelmässig zu konsumieren, da im Käse die gleiche Substanz zu finden ist wie im Heilmittel Fortakehl. Für die Haut bekam sie die wunderbare Perlflusscreme, deren biologischen Bestandteile die Haut reinigen und stärken, ohne neue Belastungen mitzubringen, sowie die Sanjani-Lotion, deren ätherischen Öle vor allem die heftigen Hautreaktionen heilen sollten.
Das wäre die Behandlung gewesen… aber plötzlich hatte ich eine »Weihnachtsidee«. Wie die meisten wissen, fängt der Darm im Mund an und hört am Ausscheidungsort auf. Doch was die meisten vergessen, ist, dass der andere Eintrittsort für die-sen »Schleimhautkanal« die Nasen- und die Nasennebenhöhlen sind. Weil die kleine Patientin vom Typ zu den »Nasennebenhöhlentypen« zu zählen war, kam mir die Idee, sie über diesen Weg zu behandeln. Der Trick ist, dass man die gesamte Schleimhaut von der Nase, oder dem Mund, bis zum Analbereich, an jeder beliebigen Stelle behandeln kann und damit einen Reflex auf den Rest hat. Am besten aber man behandelt mit Einläufen anal oder mit Nasenspülungen. Doch beide Behandlungsarten sind nicht gerade angezeigt bei einer knapp vierjährigen kleinen Dame! Also was nun? Und da war das Weihnachtsgeschenk geboren...
Bei mir haben sich in den letzten Monaten immer wieder Mütter gemeldet, deren Kinder im Alter zwischen drei und zehn Jahren an wiederkehrenden Mittelohrentzündungen litten. Ständig wurde den Kindern Antibiotika gegeben. Kaum waren die Symptome weg, schon stellte sich eine neue Mittelohrentzündung ein. Die Antibiotikatherapie konnte also nur zu Beginn die Symptome unterdrücken, aber als Nebenwirkungen zeigten sich meistens Darmbeschwerden, Unruhezustände, auffälliges Verhalten im Schul- oder Kindergarten, denn meist war die Hörfähigkeit noch zusätzlich vermindert geblieben. Die genervten Eltern machten den Teufelskreis dann perfekt. Da ich diesen Kreislauf schon von meinen eigenen Kindern her kannte, bevor ich Craniosacraltherapeutin wurde, hatte ich zwar grosses Verständnis für diese Eltern, aber nun auch die Möglichkeit, es anders anzupacken. Eine meiner Zusatzausbildungen ist die Farbakupunktur nach Mandel. Dabei benutzt man Farblicht(- lampen), die auf bestimmte Akupunkturpunkte aufgesetzt werden, die man bestrahlt. Dies bewirkt eine Stimulation dieser Akupunkturpunkte, ähnlich wie in der Nadelakupunktur – aber natürlich ohne irgendwelche Schmerzen für die Kinder. Die Kinder lieben diese »Zauberlampe«, da mit ihr auch meist die Beschwerden verschwinden. Natürlich nutze ich die Craniosacraltherapie zur Öffnung der Nasennebenhöhlen und der Verbindung zum Ohr (Eustach’sche Röhre genannt). Somit bewirke ich ein Abfliessen der gestauten Sekrete und der darin enthaltenen Bakterien. Meist ist schon nach ein bis zwei Behandlungen der Teufelskreis durchbrochen. Die Kinder sind dann endlich wieder fit, konzentriert und die Familie kann wieder durchschlafen.
Kontakt:
Praxis für Komplementärmedizin, Dr. med. Bruno Anderes,
9000 St.Gallen, Telefon 071 223 30 11, www.praxisfurkomplementarmedizin.com
Renate Anderes, Telefon 079 614 22 93