Der Trend, dass Rohkost, Salate und Südfrüchte gesund sind, hält nach wie vor an und hat durch die vegane Ausrichtung noch mehr Aufwind bekommen. Dabei muss vegetarisch oder vegan, also fleischlose Kost, nicht immer Smoothies oder Frischkost bedeuten, im Gegenteil. Der Trend bei den Rohköstlern ist es seit einiger Zeit, das Gemüse etwa 10 bis 20 Minuten auf etwa 42 bis 50 Grad zu erwärmen. Man hat festgestellt, dass die Vitamine nicht verloren gehen, das Essen aber bekömmlicher wird. Woran liegt das?
Aus Sicht der chinesischen Medizin gibt es verschiedene klimatische Krankheitsfaktoren. Einer ist zum Beispiel Sommerhitze, aber auch Trockenheit, die zu Beschwerden führen kann, weil vor allem die Schleimhäute austrocknen. Trockenheit und Hitze kommen natürlich in südlichen Ländern viel häufiger vor, als in unseren Breitengraden. Bei uns in Mitteleuropa ist es eher die Kälte und die Feuchtigkeit, die Beschwerden verursachen.
Deshalb spüren viele jetzt den Übergang zum Herbst und Winter, weil sie mehr rheumatische Beschwerden oder Muskel- und Gelenksprobleme haben. Dabei könnte man dem vorbeugen, indem man sich als Gegenstück zur äusseren Kälte wärmend ernährt. Gemäss
der chinesischen Medizin gelten nämlich Salate, Rohkost, Südfrüchte und Smoothies als gar nicht so gesund, da sie als »kühlende Nahrungsmittel« betrachtet werden.
Jedes Lebensmittel hat eine thermische Qualität, kann also heiss sein, wie beispielsweise Chili. Daher spürt man auch Hitze im Körper, wenn man etwas mit viel Chili isst. Dann gibt es wärmende Nahrungsmittel, zu denen vor allem die Wurzelgemüse zählen. Man kann aber auch über die Zubereitungsart ein Lebensmittel erwärmen, indem man es dünstet, kocht, brät oder grillt.
Auf der anderen Seite stehen die kühlenden und kalten Nahrungsmittel, die natürlicherweise in heissen Ländern wachsen. Je grösser die Hitze, desto kühlender das Lebensmittel. Daher sind Orangen und Mandarinen nur kühlend, während Ananas beispielsweise stark kühlend ist. Es ist für unsere Breitengrade ein denkbar ungeeignetes Lebensmittel, wird aber oft gerade für Diäten angepriesen. Häufig haben diese Diäten einen starken Jo-jo-Effekt. Das liegt am Kältephänomen.
Wenn der Körper dauerhaft durch Nahrungsmittel gekühlt wird und auch noch äussere Kälte dazu kommt, kann er nicht mehr ausgleichen. Es entsteht Kälte im Körper, die sich nicht mehr einfach durch eine Suppe vertreiben lässt. Man merkt das zum einen daran, dass man friert, aber es gibt auch viele Erkrankungen, die durch ein Kältephänomen verursacht werden:
Es gäbe noch eine ganze Reihe weiterer Erkrankungen, die zu der Liste passen würden. Allerdings geht es erst einmal darum, das Bewusstsein zu schärfen für kühlende und wärmende Nahrung. Da der Winter ins Haus steht, ist die Umstellung sehr einfach: Essen Sie viel Suppen, Eintöpfe und wählen Sie Ihre Nahrungsmittel regional und saisonal aus. Dann sind Sie schon auf der sicheren Seite. In der Zwischenzeit weiss man auch, dass unsere heimischen Kohlsorten viel mehr Vitamin C enthalten als Südfrüchte, die vor allem in den meisten Fällen unreif geerntet wurden und danach nur unter Kunstlicht nachgereift sind – dabei bleibt aber die Bildung der Vitamine auf der Strecke.
Trinken Sie zusätzlich viel Tee oder auch nur heisses Wasser. Das ist die gesündeste Möglichkeit, die Kälte im Körper zu vertreiben..
Buchtipps
Mehr zu dieser Ernährungsform und welche Mechanismen wirksam sind, wenn die Kälte im Körper bestimmte Krankheiten wie Rheuma, Couperose oder Rosacea auslöst, können im Buch »Das Kältephänomen – das Geheimnis wärmender Ernährung« nachgelesen werden:
Karoline Dichtl, BoD 2015, ISBN 978-3-7347-4617-8, Fr. 27.90(UVP)/€ 18,–
»Das Kältephänomen – Der Einkaufshelfer« ist eine Zusammenfassung des obengenannten Buches in Handtaschenformat, so dass jederzeit die thermische Qualität von annähernd 600 Lebensmitteln nachgeschlagen werden können:
Karoline Dichtl, BoD 2015, ISBN 978-3-7347-7896-4, Fr. 13.90(UVP)/€ 8,90.
Beide Bücher sind beim Narayana-Verlag vorrätig und werden portofrei (auch in die Schweíz) verschickt. www.narayana-verlag.de