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Kalte Jahreszeit - warme Ernährung

Ernährung
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Kalte Jahreszeit - warme Ernährung

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Die Ernährungsexpertin Karoline Dichtl weist auf die Problematik kühlender Ernährung hin und gibt Tipps, wie durch das Anpassen der Ernährung der Wärmehaushalt ins Lot kommt und dabei vielen Krankheiten vorgebeugt werden kann.

Der Trend, dass Rohkost, Salate und Südfrüchte gesund sind, hält nach wie vor an und hat durch die vegane Ausrichtung noch mehr Aufwind bekommen. Dabei muss vegetarisch oder vegan, also fleischlose Kost, nicht immer Smoothies oder Frischkost bedeuten, im Gegenteil. Der Trend bei den Rohköstlern ist es seit einiger Zeit, das Gemüse etwa 10 bis 20 Minuten auf etwa 42 bis 50 Grad zu erwärmen. Man hat festgestellt, dass die Vitamine nicht verloren gehen, das Essen aber bekömmlicher wird. Woran liegt das?

Bei äusserer Kälte auf wärmende Ernährung achten

Aus Sicht der chinesischen Medizin gibt es verschiedene klimatische Krankheitsfaktoren. Einer ist zum Beispiel Sommerhitze, aber auch Trockenheit, die zu Beschwerden führen kann, weil vor allem die Schleimhäute austrocknen. Trockenheit und Hitze kommen natürlich in südlichen Ländern viel häufiger vor, als in unseren Breitengraden. Bei uns in Mitteleuropa ist es eher die Kälte und die Feuchtigkeit, die Beschwerden verursachen.
Deshalb spüren viele jetzt den Übergang zum Herbst und Winter, weil sie mehr rheumatische Beschwerden oder Muskel- und Gelenksprobleme haben. Dabei könnte man dem vorbeugen, indem man sich als Gegenstück zur äusseren Kälte wärmend ernährt. Gemäss
der chinesischen Medizin gelten nämlich Salate, Rohkost, Südfrüchte und Smoothies als gar nicht so gesund, da sie als »kühlende Nahrungsmittel« betrachtet werden.
Jedes Lebensmittel hat eine thermische Qualität, kann also heiss sein, wie beispielsweise Chili. Daher spürt man auch Hitze im Körper, wenn man etwas mit viel Chili isst. Dann gibt es wärmende Nahrungsmittel, zu denen vor allem die Wurzelgemüse zählen. Man  kann aber auch über die Zubereitungsart ein Lebensmittel erwärmen, indem man es dünstet, kocht, brät oder grillt.
Auf der anderen Seite stehen die kühlenden und kalten Nahrungsmittel, die natürlicherweise in heissen Ländern wachsen. Je grösser die Hitze, desto kühlender  das Lebensmittel. Daher sind Orangen und Mandarinen nur kühlend, während Ananas beispielsweise stark kühlend ist. Es ist für unsere Breitengrade ein denkbar ungeeignetes Lebensmittel, wird aber oft gerade für Diäten angepriesen. Häufig haben diese Diäten einen starken Jo-jo-Effekt. Das liegt am Kältephänomen.

Kälte im Körper führt zu vielfältigen Erkrankungen

Wenn der Körper dauerhaft durch Nahrungsmittel gekühlt wird und auch noch äussere Kälte dazu kommt, kann er nicht mehr ausgleichen. Es entsteht Kälte im Körper, die sich nicht mehr einfach durch eine Suppe vertreiben lässt. Man merkt das zum einen daran, dass man friert, aber es gibt auch viele Erkrankungen, die durch ein Kältephänomen verursacht werden:

  • Muskel- und Gelenkrheumatismus: Es verhält sich ähnlich, wie wenn Sie stundenlang ungeschützt in der Kälte stehen. und Gelenke werden steif, langfristig kommt es zu Schmerzen und Durchblutungsstörungen.
  • Stoffwechselprozesse werden verlangsamt: Es kommt zu Übergewicht, denn der Körper versucht sich mit einer dämmenen Speckschicht gegen die äussere Kälte zu schützen. Wenn konsequent kühlend gegessen wird, steigt das Gewicht Jahr für Jahr
    weiter an. Hashimoto und Schilddrüsenerkrankungen sind häufig eine Folge einer langen kühlenden Ernährung.
  • Bluthochdruck: In der Kälte ziehen sich Flüssigkeiten und auch Blutgefässe zusammen, in der Wärme dehnen sie sich aus. Eine Engstellung der Blutgefässe führt zu Bluthochdruck.
  • Andauernde Erkältungen, chronische Nebenhöhlenbeschwerden, chronische Bronchitis: Da dem Körper die notwendige Wärme fehlt, hat er auch kein funktionierendes Abwehrsystem. Anfangs sind es noch häufige Erkältungen über den Winter, mit den Jahren sind viele Patienten, die ein Kältephänomen haben, chronisch krank. Dies zeigt sich an einem weissen Zungenbelag, der sogar richtig dick sein kann und sich nicht abschaben lässt.
  • Beschwerden des Magen-Darm-Traktes: Angefangen von Sodbrennen, Magenreizungen oder Darmentzündungen reicht das Spektrum bis hin zu Lebensmittelunverträglichkeiten, wobei Laktoseintoleranz an erster Stelle steht. Milchprodukte sind aus Sicht  der TCM kühlende Lebensmittel. Daher verschärfen sie das Problem des Kältephänomens. Der Körper bräuchte viel Wärme, um diese eiweisslastige Nahrung aufzuspalten. Dafür fehlt ihm aber die warme Stoffwechsellage.
  • Wassereinlagerungen: Da Frauen der chinesischen Medizin nach ein Yin-Organismus sind, der sowieso leicht friert, tendenziell kühl ist und leicht Wasser und Fett einlagert, verstärkt die kühlende Ernährung das Problem noch. Eigentlich sollten Frauen  als Yin-Wesen nur warm essen. Durch das Kältephänomen kommt es immer mehr zu Wassereinlagerungen. Anfangs oft in Abhängigkeit vom Zyklus, mit zunehmendem Alter – und zunehmendem Kältephänomen – bleiben die Ödeme aber immer häufiger bestehen und verschwinden oft noch nicht einmal mehr über Nacht. Frühe Anzeichen für ein beginnendes Kältephänomen sind daher zahlreiche nächtliche Toilettengänge, die den Schlaf stören.
  • Übersäuerung: Damit Säuren verbrannt und abgebaut werden können, muss der Stoffwechsel aktiv sein. Daher haben Sportler selten Übersäuerungszeichen. Je träger der Stoffwechsel ist, desto mehr sammeln sich Schlacken und Abbauprodukte im  Körper an und werden nicht mehr richtig von der Zelle zu den Ausscheidungsorganen transportiert. Dies macht sich durch Sodbrennen, aber auch Blähungen, Heisshunger auf Süssigkeiten oder Fett bemerkbar. Fett und Kohlehydrate helfen dem Körper,  die Säuren zu puffern.
  • Hauterkrankungen: At last, but not least zeigt sich das Kältephänomen in Hauterkrankungen, über die häufig gesagt wird, dass sie nicht behandelbar seien und man damit leben müsse. Dies gilt vor allem für Couperose oder Rosacea, weil die westliche Medizin den Zusammenhang zwischen Kälte und der Hauterkrankung nicht kennt. Dabei ist es offensichtlich: die Haut verfärbt sich violett. Ähnlich, wie wenn Sie ohne Handschuhe im Winter nach draussen gehen, denn auch dann verfärben sich die Finger zuerst bläulich und werden schliesslich weiss. Die bläuliche Verfärbung weist also auf ein Kältephänomen hin.

So ernähren Sie sich im Winter richtig

Es gäbe noch eine ganze Reihe weiterer Erkrankungen, die zu der Liste passen würden. Allerdings geht es erst einmal darum, das Bewusstsein zu schärfen für kühlende und wärmende Nahrung. Da der Winter ins Haus steht, ist die Umstellung sehr einfach: Essen Sie viel Suppen, Eintöpfe und wählen Sie Ihre Nahrungsmittel regional und saisonal aus. Dann sind Sie schon auf der sicheren Seite. In der Zwischenzeit weiss man auch, dass unsere heimischen Kohlsorten viel mehr Vitamin C enthalten als Südfrüchte, die vor allem in den meisten Fällen unreif geerntet wurden und danach nur unter Kunstlicht  nachgereift sind – dabei bleibt aber die Bildung der Vitamine auf der Strecke.
Trinken Sie zusätzlich viel Tee oder auch nur heisses Wasser. Das ist die gesündeste Möglichkeit, die Kälte im Körper zu vertreiben..

Weiterlesen im Heft Nummer 43

Buchtipps
Mehr zu dieser Ernährungsform und welche Mechanismen wirksam sind, wenn die Kälte im Körper bestimmte Krankheiten wie Rheuma, Couperose oder Rosacea auslöst, können im Buch »Das Kältephänomen – das Geheimnis wärmender Ernährung« nachgelesen werden:
Karoline Dichtl, BoD 2015, ISBN 978-3-7347-4617-8, Fr. 27.90(UVP)/€ 18,–
»Das Kältephänomen – Der Einkaufshelfer« ist eine Zusammenfassung des obengenannten Buches in Handtaschenformat, so dass jederzeit die thermische Qualität von annähernd 600 Lebensmitteln nachgeschlagen werden können:
Karoline Dichtl, BoD 2015, ISBN 978-3-7347-7896-4, Fr. 13.90(UVP)/€ 8,90.
Beide Bücher sind beim Narayana-Verlag vorrätig und werden portofrei (auch in die Schweíz) verschickt. www.narayana-verlag.de

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